Nun ist es soweit

Mal ehrlich, können Sie sich noch an den genauen Zeitpunkt erinnern, an dem Sie den Glauben an die Politik verloren haben?
Nun mag es in der großen Politik nicht ganz so schlimm sein, da diese recht anonym ist und vor allen Dingen sich weit weg abspielt. Anders ist es da schon mit der Kommunalpolitik, so zusagen der kleinen Politik vor der Haustür. Haben Sie dort auch schon den Glauben verloren? Wenn ja, ist dies nicht ganz so schlimm. Sie befinden sich sodann in trauter Gemeinschaft mit den Panketaler Gemeindevertretern. Ja, nun ist es soweit, selbst die Gemeindevertreter glauben nicht mehr an das was sie selbst beschlossen haben.

Es ist erst drei Jahre her, da hat die Gemeindvertretung in ihren so genannten Leitlinien beschlossen die unbefestigten Straßen bis zum Jahre 2020 zu befestigen, damit das Elend mit den Schlaglöchern, Staub, Schlamm u. ä. endlich sein Ende findet. Unlängst wurde die Verwaltung aufgefordert eine Zwischenbilanz zu ziehen. Siehe da, wird das bisherige Tempo beibehalten, ist das Ziel nicht vor 2025 zu erreichen. Wer nun annimmt, dass hieraus Schlussfolgerungen gezogen werden, wie z.B. die Verschlankung des Programms um mit dem gleichen Geld das Ziel dennoch in der vorgegebenen Zeit zu erreichen, der verliert spätestens jetzt seinen Glauben an die Gemeindevertretung.
Hier überschlagen sich förmlich Stellungnahmen, wonach die zeitliche Zielsetzung in den Leitlinien schon damals nicht so ernst gemeint war, eher eine Art Wunschzettel und ob bis 2025 alle Straßen befestigt sind, steht auch noch in den Sternen.
Bescheidene Frage meine Damen und Herren, was tun Sie da eigentlich, wenn Sie Beschlüsse fassen an deren Einhaltung Sie sich offensichtlich selber nicht gebunden fühlen?

Wo soll der Glaube des Normalbürgers an die Politik und insbesondere an die Kommunalpolitik herkommen, wenn die eigenen Gemeindevertreter sich nicht einmal an die Einhaltung und Umsetzung ihrer eigenen Beschlüsse halten?

L. Grieben
Schwanebeck
D2/7994