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"Solange Leben in mir ist"

DIE LINKE Panketals und einige interessierte Bürgerinnen und Bürger haben wieder einmal ein Filmangebot des „kulturpolitischen forums“ wahrgenommen. Gezeigt wurde am 14. November der DEFA-Filmklassiker „Solange Leben in mir ist“ aus dem Jahr 1965, mit dem der Regisseur Günter Reisch einen beeindruckenden Streifen über das politische Agieren Karl Liebknechts in den Jahren 1914 bis 1916 geschaffen hat. Bemerkenswert vor allem, wie es Reisch gelang, das politische Geschehen rund um den Beginn des ersten Weltkrieges authentisch und künstlerisch gelungen mit der privaten Person Liebknecht zu verknüpfen. Im Mittelpunkt steht Liebknechts Ringen als sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter um die Bewilligung der von Kaiser Wilhelm II. und der Reichsregierung geforderten Kredite für die Kriegsführung. Dabei geht es vor allem um die Auseinandersetzung, die er als Sozialdemokrat mit seiner eigenen Partei geführt hat, die übrigens seit 1912 die stärkste Fraktion im Reichstag war. Am Ende war Liebknecht der einzige Abgeordnete, der dem Druck seiner Partei und der bürgerlichen Parlamentarier widerstand und mit seiner Stimme gegen die Bewilligung der Kredite votierte.

Ich glaube, es gab bei der Vorführung keinen im Saal, der angesichts der Bilder über die um sich greifende „Kriegsbesoffenheit“ im Spätsommer 1914 nicht seine Assoziationen zu dem aktuellen Krieg in der Ukraine und anderen Kriegen der jüngeren Vergangenheit entwickelte. Auch wenn die Tonqualität mit den Jahren gelitten hat und das Drehbuch an manch agitatorischem Klischee nicht vorbeikam, das, was Reisch Mitte der sechziger Jahre mit diesem Film gelang, ist auch aus heutiger Sicht noch immer eine beeindruckende Filmkunst.

Um die geschichtlichen Ereignisse besser einordnen zu können, gab es vor dem Beginn der Filmvorführung eine fast einstündige Einführung durch den Potsdamer Historiker Prof. Jürgen Angelow. Eri ging sowohl auf die Entstehungszeit des Films als auch auf die geschichtlichen Ereignisse der Handlung selbst ein. Mit großer Detailkenntnis hat Angelow die Zeit vor und während des Krieges intensiv beleuchtet: die Konstellation der agierenden Hauptmächte in Europa, die unmittelbare Situation nach dem Attentat von Sarajevo und die Entscheidungsprozesse innerhalb der deutschen Eliten, die siegesgewiss darauf drangen, in diesen Krieg einzutreten, um wieder einmal glorreiche Erfolge für Kaiser und Vaterland zu erringen.

Wir kennen das Ergebnis. Für uns ist die Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen eher der Anlass, über die Sinnhaftigkeit solcher Auseinandersetzungen nachzudenken und über die Frage, wer hier Gewinner und Verlierer sind und warum selbst noch im 21. Jahrhundert das archaisch anmutende Hauen und Stechen auf dem Schlachtfeld noch immer als legitimes Mittel der Politik betrachtet wird. 

Lothar Gierke


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