Exkursion zu den Beelitzer Heilstätten
Ziel unseres diesjährigen Gruppen-Ausfluges waren die Beelitzer Heilstätten. Das kann ja heiter werden, dachte ich zu Beginn. Nach vielen Wochen Trockenheit ausgerechnet heute ein Regentag. Am Ende waren es die prägenden Eindrücke vor Ort und nicht die meteorologischen Bedingungen am Rande, die von dieser Tour hängengeblieben sind.
Es war eine ausgesprochen kurzweilige und hochinteressante Wanderung in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses geschichtsträchtigen Anwesens. Wir unternahmen zunächst mit der freundlichen und sachkundigen Führerin einen Trip durch das seit 1945 zerstörte „Alpenhaus“ der alten Heilstätte. Diese wurde um 1900 im englischen Landhausstil gebaut, um die von der grassierenden Tuberkulose infizierte arbeitende Bevölkerung Berlins wieder gesund zu pflegen. Trotz des teilweise maroden Zustandes der Bausubstanz macht die gesamte Anlage, die seinerzeit nach bemerkenswert modernen technischen und medizinischen Gesichtspunkten errichtet worden ist, einen imposanten Eindruck.
Nach einer kurzen Pause der Stärkung ging es dann hoch hinaus auf den Baumwipfelpfad, um die neu erworbenen Erkenntnisse noch einmal in luftiger Höhe mit den aktuellen Blick über das inmitten des märkischen Waldes liegende Objekt in Beziehung zu setzen. Abschließend besichtigten wir einige bereits restaurierten Gebäude der Heilstätte, die sich auf der anderen Seite der Landesstraße befinden. Darunter den alten Speisesaal der männlichen Patienten, der heute als Kantine eines Krankenhauses genutzt wird. Sozusagen das Kontrastprogramm zu dem zu Beginn der Führung Gesehenen. Auch hier wieder viele Aha-Erlebnisse dank des wiedererstrahlenden Glanzes der alten Architektur.
Empfehlenswert. Weiteres unter der Internetadresse www.baumundzeit.de
Lothar Gierke
